Ist das Leben nicht unschön?
Was Filme traurig macht, ist nicht selten das Schicksal ihrer Figuren. Und je sympathischer diese sind, desto größer wird der Kloß im Hals. Die Titelfigur in Michael Winterbottoms „Jude“ (1996) kommt aus einer Steinmetz-Familie, träumt aber davon, auf die Universität zu gehen, und bringt dafür auch alle Voraussetzungen mit, doch im 19. Jahrhundert sah es mit der Chancengleichheit noch übler aus.
Kennedypark: Programm August bis Oktober 2018
Vom 31. August bis 08. September werden beim Parkflimmern wieder spannende Filme für Jung und Alt im Open Air Kino im Kennedypark gezeigt. Beginn für alle Filme ist 20.30 Uhr. Bei angekündigtem Unwetter wird das Kino in die Nadelfabrik verlegt. Fr, 31. August: Tschick, Spielzeit 93 Minuten, FSK ab 12 Jahren Sa, 01. September: Juno, …
Open-Air-Kino auf Burg Wilhelmstein
Die Freilichtbühne Burg Wilhelmstein in Würselen kann nicht nur Konzerte, sondern auch Open-Air-Kino. Digitale Kinotechnik hat auch hier Einzug gehalten und gemeinsam mit dem Apollo-Kino wurde ein aktuelles Programm erarbeitet, das auch Filmstarts von 2018 zeigt. Zu allen Filmen kann man sich ein kleines kulinarisches Begleitprogramm gönnen oder ein kleines eigenes Picknick mitbringen. Jetzt kann …
Love, Simon
Start: 28.06.
Jeder verdient eine große Liebesgeschichte. Aber für den 17-jährigen Simon (Nick Robinson) ist es etwas komplizierter: Er muss Familie und Freunden noch erzählen, dass er schwul ist, und kennt nicht einmal die Identität des Klassenkameraden, in den er sich online verliebt hat.
Doku: Interview mit Jacques Tati
Der Großmeister des absurden Humors im Frankreich der Nachkriegszeit spricht in diesem Interview aus dem Jahre 1977 über seine Arbeit, dazu gibt es kurze Ausschnitte seiner Filme wie „Die Ferien des Monsieur Hulot“, „Mon Oncle“ oder „Playtime“.
The Secret World of Foley
Wie arbeiten eigentlich Leute, die Geräusche für Filme nachvertonen, im Englischen Foley Artists genannt? Diese 13-minütige Dokumentation liefert anhand der Produktion eines Films über einen Fischer kurzweilige Einblicke ins Tonstudio, inklusive der vielen Utensilien, die für die Sounds verwendet werden.
Harry and the Doll Family
Harry Earles wurde als Kurt Fritz Schneider 1902 in Stolpen in der Sächsischen Schweiz geboren. 1916 engagierte der Manager Bert Earles den Kleinwüchsigen und nahm ihn und seine Schwester Frieda mit nach Amerika, wo sie zunächst in Wild-West-Shows als tanzende Hänsel und Gretel auftraten.
Glörfelds Filme aus der zweiten Reihe – Kiss Kiss Bang Bang
durch die Gnade der späten Geburt ist die Hochphase der Buddy-Cop-Komödien an mir vorbeigegangen. Für „Nur 48 Stunden“ (1982) war ich noch zu ungeboren, für „Lethal Weapon“ (1987) noch zu jung, sodass ich mir erst für „Lethal Weapon 4“ (1998) eine Kinokarte erwerben konnte. Ungefähr in diese frühe Phase meines Kinogänger-Lebens fiel die Erkenntnis, dass Filme auch nicht unterhalten können.
The Village
In einem kleinen Dorf, dessen Häuser dicht an dicht ringförmig gebaut sind, beobachten wir die Bewohner bei kleinen und größeren Dramen, die allmählich eskalieren. Eine intelligente Parabel über gesellschaftliche Mechanismen, minimalistisch und mit bitterbösem Humor anhand des Mikro-Kollektivs einer Dorfgemeinschaft erzählt.
Feinde – Hostiles
Start: 31.05.
„Hostiles“ spielt anno 1892 in einer von vielen Spätwestern behandelten Umbruchszeit im Wilden Westen, in der Revolverhelden Auslaufmodelle sind. Die Eisenbahn, Großgrundbesitz und der Kapitalismus boomen.
Meine Tochter – Figlia Mia
Start: 31.05.
Die neunjährige Vittoria (Sara Casu) wächst unbeschwert in der weitläufigen Landschaft Sardiniens auf. Ihr Mutter Tina (Valeria Golino) kümmert sich liebevoll um die Heranwachsende. Doch da ist auch noch Angelica (Alba Rohrwacher), von der Vittorias Eltern immer nur hinter vorgehaltener Hand reden.
Augenblicke – Gesichter einer Reise
Start: 31.05.
Für das dokumentarische Roadmovie „Augenblicke: Gesichter einer Reise“ reisten die fast 90-jährige belgische Filmemacherin Agnès Varda und der 1983 geborene Streetart-Künstler JR in einem umgebauten Kamera-Van durch Frankreich, um große Porträts vor Ort lebender Menschen an Fassaden anzubringen.
The Cleaners
Start: 17.05.
Die meisten von uns benutzen sie täglich, aber die wenigsten von uns wissen wirklich, wie sie funktionieren: Soziale Netzwerke bestimmen längst unser Leben. Erst allmählich beginnen wir zu begreifen, dass wir nicht nur Nutzer sondern auch Benutzte sind.
The Happy Prince
Start: 24.05.
Oscar Wilde war ein gebrochener Mann, als er 1897 aus der Haft entlassen wurde, wo er wegen seiner Affären mit Männern eingesessen hatte. Jene, die ihm einst auf der Bühne zujubelten, bespuckten ihn nun. Es blieb ihm kein Ausweg als die Reise ins Exil. In Frankreich fand er verarmt und müde eine neue Liebe und traf auf alte Freunde. Doch seine angegriffene Gesundheit erholte sich nicht mehr.
Deadpool 2 (inkl. Double-Feature)
Start: 17.05.
Mit brachialer Selbstironie, kreativen Spielereien mit der Meta-Ebene und einem respektlosen bis zynischen Tonfall trumpfte die Comicadaption „Deadpool“ 2016 als origineller, extrem lustiger Superheldenstreifen auf. In dem Spin-off zu den „X-Men“ spielt Ryan Reynolds den Exsöldner Wade Wilson, der nach einem Experiment übermenschliche Selbstheilungskräfte entwickelt. Um seine Freundin zu beeindrucken, verbirgt der Teufelskerl sein entstelltes Gesicht unter einer Maske und zwängt seinen Körper in einen knallengen Superheldendress.
Kurzfilm: Cafe Babel
Ein Tag in einem Café, ein buntes Tableau an verschiedenen Gästen und die Schwierigkeit der Kommunikation in einer Welt, in der es einfach zu viele Wörter gibt.
Auf der Jagd – Wem gehört die Natur?
Start: 10.05.
Am Anfang beschwören mythische Bilder eines Wolfsrudels das besondere Verhältnis der Deutschen zum Wald. Wie der Wolf geht der Mensch bereits seit frühester Zeit auf die Pirsch. Heute werden 90 Prozent des deutschen Waldgebiets bewirtschaftet und die Bürokratie regelt die Koexistenz von Mensch und Natur. So müssen die rund 1.000 deutschen Berufsjäger/-innen zum Beispiel jedes Jahr Abschusszahlen erfüllen, die die Forstverwaltung festlegt.
Isle of Dogs – Ataris Reise
Start: 10.05.
Wes Andersons Filme fallen herrlich aus der Rolle. Ob die turbulente Schnitzeljagd in „Moonrise Kingdom“ oder die Zugfahrt durch Bollywood in „Darjeeling Limited“, das altehrwürdige „Grand Budapest Hotel“ mit seinen skurrilen Gestalten oder die schräge Familiensaga „The Royal Tenenbaums“ – die Werke des 49-Jährigen sind immer etwas Besonderes. Der neunte Spielfilm des amerikanischen Regie-Exzentrikers erzählt die Geschichte von Atari, dem zwölfjährigen Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters Kobayashi.
Glörfelds Filme aus der zweiten Reihe – Todesstille
eines meiner liebsten Filmgenres sind Hitchcock-Filme ohne Mitwirkung von Alfred Hitchcock. Brian de Palmas „Der Tod kommt zweimal“ (1984), Roman Polanskis „Der Ghostwriter“ (2010) und insbesondere „Todesstille“ von Phillip Noyce (1989): Ein australisches Ehepaar unternimmt einen Segelturn durch den Pazifik, um ein traumatisches Ereignis hinter sich zu lassen – bis sie auf offener See den einzigen Überlebenden eines Schiffbruchs aufnehmen.
Acht Beine für ein Halleluja
Da es ja einige Leute gibt, die Spinnen nicht sonderlich mögen, ist die Verwendung der Tierchen im Horrorfilm keine große Überraschung. Außer in Monsterfilmen wie Jack Arnolds zeitlosem Klassiker „Tarantula“ und denen zahlreicher Epigonen wurde das Motiv aber zuweilen auch in reichlich bizarren Ableitungen verwendet – hier drei Beispiele aus dem europäischen fantastischen Kino.
HERRliche Zeiten
Start: 03.05.
Schönheitschirurg Claus Müller-Todt stochert im Leib einer Patientin herum, im Grunewald hütet seine depressive Anwaltsfrau Evelyn die Villa. In die Tristesse hinein bewirbt sich der arbeitslose Altphilologe Bartos als Haussklave der Müller-Todts und bringt gleich seine Frau Svetlana als Sklavin mit. Fortan servieren die Hausdiener Speisen und Massagen, während illegal angeheuerte „Balkan-Menschen“ im Garten einen Pool ausheben.
Kurzfilm: Dawid and Dominik
Der elf Jahre alte Pole Dawid lebt mit seinem verwitweten Vater Dominik in London. Eines Tages beschließt er, eine neue Frau für seinen Dad zu suchen. Ein Casting bringt leider nicht den gewünschten Erfolg, aber da ist ja noch die Leidenschaft seines Vaters für das Akkordeon … Warmherzig erzählter Kurzfilm mit angenehm absurden Details.
A Beautiful Day
Start: 26.04.
Joe (Joaquin Phoenix) ist ein Getriebener. Seine dunkle Vergangenheit trieb ihn erst durch die Hölle seiner gewalttätigen Kindheit, dann durch irgendeinen Krieg und lässt ihn auch in der Gegenwart nicht los. Als Auftragskiller beseitigt er zwielichtige Gestalten für schattenhafte Figuren. Als er ein minderjähriges Mädchen aus einem Pädophilenring befreien soll, wird der Auftrag persönlich.
Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus
Start: 26.04.
2019 steht der 100. Jahrestag des Bauhaus-Manifests an, das Walter Gropius zu Beginn der Weimarer Republik verfasste. Niels Bolbrinker und Thomas Tielsch liefern mit ihrer essayistischen Doku „Vom Bauen der Zukunft“ nun einen komplexen Beitrag dazu, der die Geschichte der Kunstschule resümiert und deren Spuren in der Gegenwart aufspürt. Gropius, Kandinsky oder Klee formulierten in ihren Konzepten eine Einheit von Architektur, Kunst und Design, die im Dienst der Menschen stehen sollte.
doc/fest hinter Gittern – Kinobesuch hinter Sicherheitsschleuse und mit ohne Smartphone
Bei diesem Kinobesuch fallen mehrere Dinge sofort auf und aus der Reihe. In den Kinosaal gelangen nur bis zu 10 Personen auf einmal. Vorher müssen sie durch eine Sicherheitsschleuse und ihren Ausweis abgegeben. Ins Gebäude kommt nur, wer vorher schon namentlich angemeldet ist. Die Besucher werden von behandschuhten Polizeibeamten abgetastet und ein Smartphone darf garnicht …
Lady Bird
Start: 19.04.
Die amerikanische Filmemacherin Greta Gerwig hat ein Faible für Außenseiter. Das bewies schon ihr Drehbuch zum Indie-Hit „Frances Ha“. Ihre erste Regiearbeit „Lady Bird“ ist eine persönliche Geschichte vom Erwachsenwerden. Christine (Saoirse Ronan) weiß nicht so recht, wo sie hingehört. Nur nicht ins provinzielle Sacramento. Die Wunsch-Uni liegt weit weg, aber ebenso fern liegt der Traum danach. Ihre Mutter (Laurie Metcalf) ist nicht gerade eine große Hilfe, hat sie doch immer etwas auszusetzen an der Teenagerin. Christine will sich nicht anpassen, gibt sich selbst den Namen Lady Bird und bricht mit ihrer besten Freundin Julie. Aber ist dies wirklich der Weg zu sich selbst?
Stronger
Start: 19.04.
Als Reaktion auf den 2013 verübten Bombenanschlag auf den Boston-Marathon beschwor der Slogan „Boston Strong“ den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft, die sich „den Terroristen“ nicht beugen wollte. Zu einer unfreiwilligen Symbolfigur der patriotischen Stimmung avancierte der 28-jährige Jeff Bauman, dessen Unterschenkel als Folge der Explosionen oberhalb der Knie amputiert wurden und der im Krankenhaus einen der Täter beschreiben konnte. Nach Peter Bergs Thriller „Boston“ über die Arbeit der Einsatzkräfte inszenierte David Gordon Green mit dem Charakterdrama „Stronger“ das besonnene Gegenstück dazu.
Ghost Stories
19.04.
Die erste Berliner Pressevorführung zu „Ghost Stories“ wurde nach einer Viertelstunde abgebrochen, weil auf dem Kinodach ein Feuer entstanden war. Ein gutes Omen für einen Horrorfilm? Einerseits ja, denn der mit klassischen Gruselmotiven spielende Episodenfilm erzeugt durchaus Gänsehaut und punktet mit seinem tiefschwarzen Humor, andererseits nein, denn allen Twists zum Trotz bedient die Adaption des gleichnamigen britischen Theaterstücks letztlich doch nur altbekannte Erzählmuster.