Neun Jahre ist es her, seit die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) das Wort „Wutbürger“ zum Wort des Jahres gewählt hat. In der Pressemitteilung vom 17.12.2010 der GfdS heißt es: „Diese Neubildung wurde von zahlreichen Zeitungen und Fernsehsendern verwendet, um einer Empörung in der Bevölkerung darüber Ausdruck zu geben, dass politische Entscheidungen über ihren Kopf …

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Cookie Close ist ein Kunst-Werk. Geboren aus einem scheinbar willkürlichen Haufen von Erinnerungen an Menschen und Begegnungen, Wortfetzen, Filmzitaten und philosophischen Traktaten aus der Sammeltruhe des Dramatikers Noah Haidle, tippelt sie, mit Rollkoffer und einem unermüdlichen Willen bewaffnet, durch die amerikanische Kleinstadtidylle, um göttliche Schönheit zu verkaufen.

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Gestern Premiere von „Der Entertainer“ in der Kammer/Theater Aachen. Nach einem etwas schleppenden Start haben wir Tränen gelacht oder haben im nächsten Moment die Hände vors Gesicht geschlagen und wären vor Scham gerne unter den Sitz gerutscht. Dank toller Schauspieler, Bühnenbild und Kostümen haben wir zweieinhalb vergnügliche Stunden erlebt auch wenn das Stück sich rund …

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Dass eine leichte, herzerfrischende Komödie auch ohne (allzu viel) Klamauk gelingen kann, beweist Regisseur Stefen Herrmann mit Nicole Armbrusters Geschichte „Zur Hölle mit den anderen“, die im September 2018 Premiere gefeiert hat. Es sollte eine ausgelassene Wiedersehensfeier von Katrin und Sandra werden – während des Studiums unzertrennlich, doch durch die windigen Gassen des Lebens getrennt –, die mit Kind und Mann, Wasserpistole und Milchpumpe eine neue Ära der vergessenen Freundschaft einläuten wollen. Wenn das Leben nur so einfach wäre!

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„Wir brechen in dein Haus ein. Die Tür ist auf. Wir sind drin!“ – Vier Wissenschaftler befinden sich auf einer schaurigen Mission. Ihr Ziel: Den ersten Menschen erschaffen, der seine biologische Hülle transzendieren wird und die Grenzen von Mensch und Maschine überwindet. „Wenn wir es durchziehen, ist unsere Forschung auf Jahrhunderte finanziert“, erinnern sie sich …

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Für nichts gibtʼs nichts. Sogar die wahrhaftige Liebe, dieses hohe Gut, möchten wir auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten verscherbeln. Wobei verscherbeln etwas zu niedrig gegriffen ist, denn eigentlich wollen wir für unsere Liebe die höchstmögliche Rendite erzielen und die Person unserer Begierde mit Haut und Haaren besitzen.
Rainer Werner Fassbinder schuf mit „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ ein Werk der künstlerischen Künstlichkeit, das jedoch keineswegs leblos ist.

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Häuser sind etwas Besonderes, weil sie viele Leben verkörpern. Sie beherbergen kleine und große Geschichten, Freude, Glück und all die Schattenseiten des Daseins. Sie sind für etliche Geistesblitze verantwortlich, die Anzahl der Romane, in denen sie mehr oder weniger die Hauptrolle spielen, ist kaum zu überschauen. Die Grindelhochhäuser, zwischen 1946 und 1956 im Hamburger Grindelviertel erbaut, bescherten dem norwegischen Autor und Wahlhamburger Ingvar Ambjørnsen einen ebenso genialen wie lukrativen Einfall. In diesen Häusern, besser gesagt beim Anblick dieser Häuser, wurde Elling geboren.

Die Premiere ist am 26. Januar 2018.

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Das Erstaunliche an Anne Franks Tagebüchern ist, dass sie trotz aller Schrecknisse unglaublich leichtfüßig, humorig und einfühlsam geschrieben sind.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Kakophonien zeitgenössischer Musik. Die vermeintliche Zumutung, aus den Wohlfühlzonen vertrauter Harmoniewelten vertrieben zu werden, wird durch einen beträchtlichen Zugewinn an Freiheit, Abenteuer und musikalischen Erlebnisräumen mehr als ausgeglichen – oder wie es Arnold Schönberg sagte: „Ich fühle Luft von anderen Planeten.“

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