SOLWODI steht für Solidarity with Women in Distress. Die Frauenhilfsorganisation setzt sich für Menschen in Deutschland ein, die Not und Gewalt erfahren haben; vor allem für Betroffene von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung, Zwangsheirat sowie Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Die zwei Einrichtungen in Aachen feiern 10-jähriges Jubiläum und machen im Oktober mit mehreren Veranstaltungen auf ihre Arbeit und die Situation der Frauen aufmerksam.

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Als Loredana Nemes 1986 nach Aachen kam, war sie 14. Mit ihren Eltern war sie aus ihrem Geburtsort Sibiu (Hermannstadt) aufgebrochen, damals noch in dem Glauben, in den Urlaub zu fahren. Doch dann wohnten sie in der Asylunterkunft und Loredana, die als Einzige Deutsch sprach, weil die siebenbürgische Mitbewohnerin sie mit aufgezogen hatte, übersetzte Asylanträge …

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Es ist Sommer und der Bauer Vasil, ein Mann mittleren Alters, versucht, jemanden zu finden, der ihm hilft, einen Graben vor seinem Haus auszuheben.

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Meistens ist es so: Meine Freundin schlägt ein Reiseziel vor, ich schlage es nach. Genauer gesagt, ich überfliege es erst mal geistig, und das, offen gesagt, nicht immer vorurteilsfrei. So habe ich zuerst auch nicht in die Hände geklatscht, als es hieß: „Rumänien?“

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In Niedriglohnländern wie Rumänien lassen Modekonzerne gerne produzieren, um extrem niedrige Verkaufspreise, wie man sie aus der Fast-Fashion-Branche kennt, möglich zu machen. Laura Ștefănuț hat die Machenschaften um Fast Fashion in Rumänien aufgedeckt. Sie ist freiberufliche Journalistin, ihre Beiträge erschienen u. a. bei Reuters, ARTE TV, Balkan Insight, Krautreporter.

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Die Siebenbürger Sachsen sind ein zahlenmäßig kleines Völkchen, das ursprünglich ausschließlich in der Region Siebenbürgen, im heutigen Rumänien, beheimatet war. Ob der Name Siebenbürgen auf sieben Berge oder sieben Burgen zurückgeht oder mit dem mittelhochdeutschen Wort Bürge in Verbindung zu bringen ist, was so viel wie Gebiet bedeutet, ist ungeklärt.

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In einem Antiquitätengeschäft entdeckt ein Mann ein Bild mit einem versteckten Liebesbrief auf der Rückseite. Beides stammt von einer Künstlerin, die in den 1920er Jahren Teil der rumänischen Dadaisten-Szene war.

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Macht korrumpiert. Ein kleines Stoffbändchen, dessen Farbe und Beschaffenheit ich längst verdrängt habe und das zu seiner Zeit am rechten Hemdsärmel befestigt wurde, verwandelte Bruder, Schwester, Cousin, Cousine, Freundin oder Freund in Tyrannen. Meistens waren sie zu dritt, stolzierten hoch über den Köpfen der anderen auf dem oberen Treppenabsatz – wir, das Fußvolk, nannten sie …

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Rumänien hat mit Dracula und Diktatur genauso viel oder wenig zu tun wie Deutschland mit Oktoberfest und Berghain. Aber was macht das Land aus, das jetzt so optimistisch von Aachens Karlspreisdirektorium als „europäischstes in Osteuropa“ tituliert wurde?

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Beim Stichwort Transsylvanien im Film fällt einem als Erstes freilich ein bestimmter Graf ein – warum auch nicht einmal das Offensichtliche zum Thema der Kolumne machen?

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Ein Friseur sitzt alleine in seinem Salon und wartet auf Kundschaft. Ein Mann betritt den Raum und verlangt einen Haarschnitt und eine Rasur. Der Barbier erkennt ihn wieder.

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Wir haben hier immer den Hambacher Forst (aktuell weniger als 500 ha, wenige Kilometer Länge) im Blick, der ein Symbol für den Klimawandel und den Kampf gegen Braunkohle geworden ist.

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Der Großteil der Prostituierten in Aachen stammt aus Rumänien. Über die Ursachen hat Birgit Franchy mit A. Völl gesprochen. Auch sie kommt aus dem osteuropäischen Land, das sie regelmäßig besucht, und betreut in Aachen die Beratungsstelle Solwodi, die sich für Frauen in der Prostitution und Opfer von Menschenhandel einsetzt.

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Nur wenige Kilometer vom hippen Stadtzentrum der siebenbürgischen Kulturhauptstadt Hermannstadt (Sibiu) entfernt leben Roma in heruntergekommenen Siedlungen am Rande der Gesellschaft. Eine junge Deutsche kämpft seit 2007 für Chancengleichheit.

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Der Zufall ermöglicht mitunter erstaunliche Begegnungen. Ich habe Dr. Heinz Günther Hüsch kennengelernt, den Mann, der mich gekauft hat. Und meine Mutter. Und meinen Vater. Sowie rund 226.000 deutschstämmige Menschen aus Rumänien. Auch wenn er bei unserem Treffen sagte, dass er nicht uns gekauft hat, sondern unser Ticket in die Freiheit, fühlt es sich trotzdem komisch an, als Kind nur 1.800 Mark gekostet zu haben. Genau vor 50 Jahren, im März 1968, startete der größte Freikauf der deutschen Geschichte. Er endete 1989 nach dem Sturz des Regimes und der Exekution des Diktators Ceaușescu. Erst 20 Jahre später wurde die Geheimhaltung aufgehoben.

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Dr. Heinz Günther Hüsch, Rechtsanwalt und früherer Landtags- und Bundestagsabgeordneter, war von 1968 bis 1989 zuständig für die sogenannte „Geheimsache Kanal“, eine Chiffre für den Freikauf von Rumäniendeutschen. Wir haben Herrn Hüsch im Februar in Neuss besucht und mit ihm gesprochen.

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