Das Erwachsensein hatte ich mir anders vorgestellt. Also ich dachte, ich werde in 1 weißen Cabrio über den Hansemann fahren, blonde Locken im Winde wehend, dann nach Hause zu 1 schönen Mann wie Sascha Hehn (auch blond, aber mit Strähnchen!) in 1 Villa am Stadtrand mit Kindern und Hunden. Ich dachte, dass der Weg dahin …

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Ich hatte 4 1 Jahr 1 Buntspecht gefunden, der lag am Fuße 1nes Baumes, rot-schwarz-weiß; er hatte sehr schöne gebogene Krallen in schwarz und ich 4suchte, ihn wieder an diese Baumrinde zu hängen, doch er war zu schwach, halten konnte er sich nicht mehr, leider. So fragte ich 4 Jugendliche um Hilfe, diesen in 1 …

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Hatte 2 Tage m. Movienotizen gesucht. Leider mitgewaschen! Da ich ne neue Waschmaschine hab, war ich so excited u warf alles vorschnell rein!!!

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LB BIGGI! Ich hab noch relative Schreibsperre wegen des Lockdowns, obwohl in 1 paar Tagen ja wieder LOCKUP ist; Abschluss, Aufschluss! Schlimm. Mein liebstes Hobby ist (außer SCHREIBEN natürlich!) auf dem Markt AC sitzen und Kaffee schlürfen, im AZ stehen und Cola trinken, im Mubu lungern und Mixgetränk zu mir nehmen: Alle Hobbys mit Virus (das ist nun mal unterwegs) -> Unmöglich.

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ich hab mich mit so Germanistikstudentinnen rumgetrieben in 1993 und die schwärmten alle von so 1 POPGRUPPE, 1ner lokal ansässigen. (Der Name war 2teilig und begann mit „S“.) Besonders 1ne, die dann sogar Freundin/Ehefrau des Sängers (die allerhöchste Ehre!!!) war/wurde, kannte all die Lebensläufe der Musiker auswendig.

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Ich torkelte wie so oft über 1 fremden Nettoparkplatz, diesmal zu Fuß; meines Autos war ich inzwischen 4lustig gegangen (TÜV), nur den Handstaubsauger hatte ich noch in der Tasche (voll mit Autodreck).

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In der 6. Klasse Gymnasium St. L. habe ich mich mal 4 1 Karnevalsfeier als Robin Hood 4kleidet: Alles selbstgemacht (Joppe usw) außer die grünen Nylonstrumpfhosen, 4 allem stolz war ich auf den Papphut, 1 langes Barrett, welches ich mit grünem Krepp überzogen hatte (sowie Feder angesteckt); ich kam mir 4 wie E. Flynn himself …

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Ich war so über 20, da hatte ich mir 1 Schwarm ausgeguckt, natürlich 1 der hässlichsten Männer Aachens (lange farbige Haare, Akne), der irgendwo wohnte, wo ich manchmal zu Gast war; selbst4ständlich nahm dieser von mir überhaupt gar keine Notiz. Das bestrebte ich rasch zu ändern.

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Das ist das Schreckliche am LÄRM, die Definition! Wo wohnte ich so? Ich zog in 1 gedacht ruhige Straße 1, das war am Sonntag, 1 Tag später setzte auf der 4-spurigen Allee nebendranne logischerweise der Arbeitnehmer- vielmehr Pendler4kehr 1, ich stand bei 1 Stakkatovibrieren (Ampelschaltung!) senkrecht im Bett, gewöhnt, als Studentin frühestens um 10 langsam aufzuwachen …

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In 1975 hatte ich 1 doppelstöckigen grün-weißen Schrank im Kinderzimmer, da lagen die von Mutti und Oma ausgesuchten Klamotten drinne (gefaltet) und 1 dazu Holzstehschrank, da hingen sie drinne.

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Privilegiert bis ins Letzte wuchs ich ab 8 Jahren in 1 1familienhaus auf; immer unter dem von der Elterngeneration ausgegebenen Motto „Wenn man 1 Haus zusammen abbezahlt, lässt man sich nicht scheiden!“ So guckte ich 4ächtlich auf die Menschen von der gegenüberliegenden Straßenseite, da diese in 1 Block lebten, in dem ich heute übrigens selbst wohne!

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MILCH und ICH: Abgesehen von dem meinigen Lieblings-Kurzfilm „Endlich zu Hause“! -> VOX, in dem 1 Oma die 1käufe ihres Enkels für sie hart kritisiert, anstatt zu danken (sie tränke keine Kokosmilch und wieso er keine Cola SSssserrro mitgebracht habe), ist mein 4hältnis zu Milch an sich gespalten und paradox und 2-spältig.

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Ich habe 1 lustige Lotion getrunken, weil ich meinen Darm reinigen muss zwecks 1ner Überprüfung … zur 4sorge …, das ist wirklich furchtbar (vor allem die inneren Geräusche), deswegen habe ich mich zur Ablenkung hier an meiner Schreibstation mit neuem WLAN niedergelassen, ja, aber wem gehört die Stadt? (So fragte man mich.)

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freue mich, Dir was zu schreiben. GOTTSEIDANK stirbt die Movie nicht! (JA, im Bunker war ich. Ich sah so viele Schwärme von damals, entweder superaufgedunsen oder komplett ausgemergelt! Zudem 1 Narzissten, auf den ich mal reingefallen war …!).

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LIEBE BIRGIT!!! Mit ca. 12 war ich bei 1 kleinen Kumpel 1geladen worden und spielte irgend1 abscheuliches Jungenbrettspiel bei diesem mit im Kinderzimmer. Um mich vollends zu be1drucken, legte er zu allem Überfluss 1 Schallplatte von Otto Waalkes auf. Diese war irgendwie weiß und außen pink beschriftet.

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Ich bin immer dahin 1geladen, wo ich nicht hinwill, und da, wo ich hinwill, bin ich nicht 1geladen. Schon wenn am Telefon 1 alte, greise Freundin stammelt: „Du weißt ja, ich hab bald Geburtstag!“, ist mir klar, wie der Hase läuft. (Natürlich gehe ich 1 Woche nicht an den Hörer, aber irgendwann lässt es sich nicht mehr 4meiden.)

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Ich mache mir immer Notizen 4 den nächsten Artikel und dann, wenn ich die besten Ideen habe, hab ich kein Papier dabei oder ich kann meine eigene Schrift nicht mehr lesen; wegen des Winters schreibe ich auch nicht mehr nackt, das tat ich früher gern, weil ich morgens aus dem Bett sprang und sofort losschrieb, dann erst duschen ging …! Aber das weiß ja keiner beim Lesen, hihihi. Also: Ich war jung und beklagte irgendetwas, wahrscheinlich den Ablauf der Zeit oder das Familienleben an sich, da sagte meine Mutter: „DAS wirst Du noch sehen, wenn Du mal 1ne eigene Familie hast!“ Es klang wie 1 Drohung. (Ich wartete dann also still im 4borgenen ab, dass ich 1 eigene hätte. Das Warten aber half nicht.) Ich glaube, ich wollte „DAS“ gar nicht wissen. Wahrscheinlich habe ich deshalb keine eigene. Auch keine geliehene. Ich will meine RUHE haben; ach: Früher dachte ich, die Welt sei gerecht und jeder sei gleich viel wert. Das stimmt aber nicht.

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LIEBE BIGGI! Nun möchtest Du wissen, wie es mir in diesem Monat ergangen ist. Das möchte ich auch gern wissen. Bzw. würde ich mich auch nicht heiraten, sagte mein Vater mal über sich selbst; also: 4heiratet bin ich immer noch nicht! Ich glotzte Fotos im Netz an und blieb nicht nur auf www.Punkfoto.de, sondern auch auf Romy Schneider hängen: Ich dachte mal, dass ich so schön wie Sissi alias Romy sei und doch wurde sie nur 43, 45 oder so, wie 1 Kerze, die an beiden Enden brennt – ist sie 4glüht …, so jung und drall und die Augen voller Neugier und Hoffnung, später dann: 1 gebrochene Frau, rauchend auf dem Bett, die Augengegend geschwollen, die Augen tot: Oh Gott, geht es uns allen so?

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HI. Wir waren in Paris von SA 7 Uhr bis SO 5 Uhr mit vielen Kindern, alles mit Soldaten voll, weil Johnny Halliday (6.12.17 +) Begräbnis und Ehrenzug um den Arc de Triomphe, Macron da und alle Ampeln mit Trauerüberzügen in Schwarz, wo nur 1 + rot draus leuchtete (wer wusste schon bei Buchung, dass er, der frz. Elvis, wg. Lungenkrebs mit 74 sterben würde?) …, … später fiel 1 Mädel 2 mal in Ohnmacht wg. Blutarmut und Pubertät (neben uns) -> Krankenhaus. Ich wollte Père Lachaise; doch wg. Metrosperrung teilweise hab ich nur den Montparnasse +hof besucht. Sah Grab Sartre, de Beauvoir, Baudelaire.

119

Da geht es um die Wurst (grober Joke)! Nee, im Ernst: Als ich so rumfragte, was die Peergroup mit Wurst 4bindet, kam eher so 1 4haltenes Würgen raus, weil jeder glaubt, diese sei im Allgemeinen giftig wg. Massentierhaltung, und sich lieber mit dem Emblem des Vegetariers schmückt; dies jedoch nur, wenn Zeugen dabei sind. Heimlich dort aufschlagend trifft man alle fast tagtäglich im Wurstpalast oder bei Mc D an der Bigmac-Theke; in letzterem mit Rabattmarken das 3-fach-Menu bestellend. Aber ich mache es nicht total inkognito, ich stehe (meistens) dazu, Flexitarier zu sein, außerdem 4schlinge ich alles, was nicht bei 3 vom Teller hüpft! Es ist aber nicht en vogue und alle lachten mal über den Scherz (in der Metzgerei), bitte etwas von der Groben, Fetten zu wollen, und nee, die hat heute Berufsschule!

443

Meine Freundin sagt, es trinken sowieso alle und Alkohol ist bei uns Kulturgut. Dran zu +, ist 4 jeden 1 Ehre, aber niemand sagt es laut. Es wird allgemein akzeptiert und nur heimlich beweint. Meine Kneipe war das HQ. Wo ich mal 1997 hin mitgenommen wurde und es wäre 4 me in meinem Inneren nie als „Kneipe“ bezeichnet gewesen, vielmehr als „Wohnzimmer“, in dem man sich mit „seiner Familie“ trifft. Am Tresen sah ich: Menschen, die bei N8 ziemlich interessant und gut aussahen, bei Tag aber jeglichen Glanz 4loren hatten, sich dessen jedoch nie gewahr wurden. Natürlich bestellten sie Bier.

206

Unser Putzfrauehepaar nahm uns in den 80ern mit in die Kleingartenkolonie, meinen Bruder und mich, da war ich 12 und schwer be1druckt von der Ordnung der Pflanzen und dem kleinen Holzhäuschen auf dem Grundstück. Es war wie 1 Heim – gemütlich und mit Öfchen, Tischen und Bänken; hier in meinem Viertel heute: Nebenan 1 Kleingartenkolonie, wo wir nur hören: Saufgelage, Partys, Schreie und Blaskapellen, drin war ich noch nie.

122

ENDSTATION: Ich hatte 1 magersüchtige Freundin in der Schule, die wog später nur noch 32 Kilogramm und hatte immer Schmerzen beim Sitzen auf ihren Poknochen (blau dann) sowie lange blonde Haare auf den Armen (Endbehaarung). Die kam unterdes ins Klinikum und kriegte immer Sahne in die Magensonde rein, später hatte sie Morbus C(h)ron und der Ehemann durfte nix von der 1. Erkrankung wissen (als es rauskam, weinte sie); auch sah ich mal 1 anorektische Französin in 1 Bus kotzen (in Spanien); der Bus fuhr bergauf und sie konnte ja nur noch gelbe und weiße Galle von sich geben, das lief fein den schwarzen Plastikbodenbelag mit Rillen herunter/herab und stank bestialisch bei 40 Grad (später trocknete es an); Gottseidank esse ich zu gerne Raffaello; ja: Sucht ist auch Endstation, da sucht sich eben jeder die, die auf die persönlichen Synapsen zugeschnitten ist; meine: Lieben, Shoppen, Rauchen, Sehnsucht – grauenhaft.

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(Ich hatte 1 schweren Tag auf Arbeit gehabt, 4lacht von denen, die nicht wissen, was mein Beruf ist, ja, ach, ich mache halt was mit Kindern und hab dauernd nachmittags frei, da4 viel Kohle kassieren, Deinen Job will ich mal haben, geeignet 4 Frauen, damit sie nachmittags ihre eigenen Kinder hochziehen und chillen, backen und kochen können!!! Jesus, wie gemein ist die Gesellschaft?!)
Ich rase tumb und traurig zum Coiffeur, um meine Stimmung zu hypen, und sage zu der Frau, indem ich mein Basecap abnehme, ich wolle nicht mehr so aussehen wie 1 Antoniusstraßenwischmopp, schlimmer noch: wie 1 80-er-Jahre-Aerobictrainerin mit stumpfblonder Palme auf dem Kopf; bitte helfen Sie mir, sage ich, ich glaub, die Balayage ist schiefgegangen trotz Olaplex und Eslabondexxx (Flasche: je mind. 19 Euro) und trotz vielstündiger Gespräche, da muss man eben ehrlich sein.

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Letztens kam ich im Dunkeln nach Hause und die Parterrewohnung war hell erleuchtet, da ging so 1 Fleischklops durch die Küche: Es war meine unterste Nachbarin (ca. 65), die sich nackt dortselbst 1 Tee machte und mich außen nicht bemerkte und ich dachte daran, dass man selbst im Spiegel auch schon mal wie 1 roher Hamburger ausgesehen hatte; entsetzlich: In 1 4spiegelten Schlafzimmer glich ich mal 1em roten, nassen Haufen Fleisch und ich wusste, dass auch das Altwerden 1 größere Kunst ist als das Jung4sterben. Wenn man sich dabei so betr8et. Ich meine, inzwischen kenne ich mehr Junggestorbene als Altlebende.

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Liebe GABY, liebe BIGGI! Im HIT, wo ich mich endlich mal reintraute (Krefelderstraße), schob 1 Greis von 98 seinen Wagen schwach durch die 1gangspforte und sah traurig aus, sein Schädel schmal, seine Augen hellblau und nässend, seine Zähne groß, er aber perfekt försterlich (inclusive Rockaufschläge mit goldenen Zierknöpfen) gekleidet, man könnte meinen, 1 relativ rüstiggebliebener Herr, der für seine Lieben Vorräte kauft; zu mir hatte er auf der Straße im 4tel gelegentlich frohlockend gesagt: „Ich habe nie geraucht, getrunken, geheiratet, so wurde ich fast 100!“

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Ich wollte immer gern Friseuse/-rin werden, leider hat das Know-How nicht gereicht, so dass ich nun weiterhin gelegentlich hobbymäßig tätig werden muss. Also nee: Meine Lieblingsdame Agnes ist mir immer 1 paar Schritte 4aus; nach 4 h Sitzung komme ich dann da aus dem Salon (100 E, wenn ich genug Kohle übrig habe), frisiert, geglättet, geschnitten, geföhnt, aber ich hab das Gefühl, dass ich immer dem neuesten Trend irgendwie hinterherhinke!

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