Zugegeben – in der Kunstgeschichte tauchen andere Motive und Sujets wesentlich häufiger auf: Porträts von gekrönten Häuptern und anderen Zeitgenossen, Stillleben und Schlachten, Schlösser und Burgen, Damen mit akutem Textildefizit, Campbell-Suppendosen und fettige Badewannen.
Doch die Milch beziehungsweise ihre Erzeugerin schleicht sich schon mal mehr oder en passant auf die Leinwand, etwa wenn es um Landschaftsmalerei geht oder um dekorative Beigaben auf dem Tisch. Insgesamt aber fällt die Ausbeute, wenn man sich auf die Suche nach der weißen Pracht in der Kunst begibt, eher mager aus. Wir vermuten einen relativ trivialen Grund dahinter. Milch war wohl noch nie das Lieblingsgetränk von Künstlern – weder zu Zeiten der klassischen Tafelmalerei noch in der Moderne oder heute.

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